Uganda: ein Land der schlechten Schaumstoffmatratzen, in denen man nach jeder Nacht einen größeren Krater in der Mitte hinterlässt.
Es kommt hier schnell mal vor, dass man nicht schlafen kann. Das liegt nicht nur an den Matratzen, sondern auch daran, dass es hier Nachts warm ist. Zum Ausgehen ist das willkommen, man kann auch in der Nacht in Hemd rumlaufen und zur jeder Tageszeit draußen sitzen.Die Temperatur ist allerdings alles andere als einheitlich. Während Kampala zur Trockenzeit so richtig aufheizt, kann es in höhergelegenen Ecken auch mal kalt genug für eine Jacke werden. Ganz Uganda liegt erhöht, große Teile des Landes liegen über 2000 Meter. Uganda ist so bisschen das, was die Schweiz für Europa ist: Grün, hügelig, es gibt Kühe, Bergseen und Viertausender. Nur der gute Käse fehlt.
Damit wären wir beim Thema Essen. Unglücklicherweise ist die ugandische Küche eine Zweck und keine -Genußküche. Gegessen werden Kalorien mit Kalorien. Rice and Beans. Matokke ist wie Kartoffelbrei, nur nicht so gut; hergestellt aus Kochbananen. Fett ist weitverbreitet. Chapatis zum Beispiel, sind meist fetttriefende Fladen. Diese zerschnitten mit den obligatorischen Beans ergeben Kikomando, das arme Leute Essen. Das kommt nach einem anstrengenden Zirkustraining schon mal ganz gut an. Nicht zu vergessen das es zahlreiche Snacks gibt, wie gegrillte Bananen, Rollex (ein Rührei in einen Chapati eingerollt) und Mandasi, so in der Art ugandische Doughnuts. Wer genug von Kalorien und Fett hat, dem bleiben noch die Früchte. Mangos, Avocados, Ananas, Bananen, Wassermelonen und Passionsfrüchte. Ich esse fast jeden Tag eine Mango und eine Avocado. So gute Avocados, wie ich sie hier bekomme, sind bei uns eine Seltenheit. Es gibt grasgrüne, braune und schwarze, birnen und -rugbyförmige, süßliche und bittere: Ja ich gebe zu ich bin Avocadofan.
Preise werden generell verhandelt, nur auf den Märkten stehen sie meistens fest. Was natürlich niemanden an einem Muzunguaufschlag hindert... Man wird hier meistens gefragt für wie viel man kaufen möchte. Mit dem wie viel ist der Preis gemeint, die Ware liegt oft schon in so genannten Bundles. Pyramidenförmige Häufen. Zum Beispiel 5 mittelgroße Tomaten für 1000USH (25 Cent). Egal ob auf dem Markt, in einer Boutique oder beim Bodafahren, es ist immer gut den Preis zu wissen/schätzen zu können. Preisschilder sind verpönt, man ist sein eigenes Glückes Schmied. Das ist nicht immer einfach; wenn man beim Bodafahren die Strecke nicht kennt, ist man in einer schlechten Verhandlungsposition. Der Preis wird immer vorher verhandelt.
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Lynn (Dienstag, 05 April 2016 16:38)
Das mit den nächtlichen Temperaturen bekomme ich gerade auch sehr zu spüren. Man könnte außerdem drei mal am Tag duschen.
Was das Essen angeht bin ich in Vietnam im Himmel gelandet, ich finde allerdings, dass das Kartoffelbreigericht aus Kochbananen nicht so schlecht klingt. Können wir das Zuhause nachmachen? Ich will es unbedingt mal probieren :D Zumal ich mich zurzeit überwiegend von köstlichen Bananen ernähre Haha. Ich freue mich sehr über deinen kleinen persönlichen Reiseführer. Da bekommt man selber Lust, einen Abstecher nach Afrika zu machen.
Frederik (Donnerstag, 07 April 2016 14:29)
Finde ich ne gute Idee, lass uns mal im Sommer für eine afrikanisch/asiatische Kochsession treffen!
Duschen ist so ein anderes Thema, dass nehme ich in Kapitel 2. Ist hier auch nicht das, was es Zuhause ist ;)