Immer noch in Kairo

Eine Woche ist rum und ich bin immer noch hier. Ichh musste mich zwischenzeitlich zwingen hier zu bleiben, dieses Gefühl ist überwunden. Ich wollte mein Projekt, in dieser Stadt so etwas wie ein normales Leben zu führen, nicht für gescheitert erklären. Dafür muss man sich Zeit geben.


Couchsurfing 1


Ich bin so froh aus meinem Hotel rauszukommen. Das Hostel Bella Luna war wie ein Hotel, beherrscht von einer privaten Atmosphäre. Kein Ort um sich Abenteuergeschichten von anderen Backpackern anzuhören. So lande ich in Nasr City, ein kairoer Stadtviertel fern vom Zentrum. Die Wohnung ist unterstes Niveau. Die Küche sieht so aus als hätte sie jemand vor einem Jahrzehnt einfach stehen und liegen gelassen. Es schimmelt so ziemlich überall, es gibt keine Heizung. Mohammed und Abdullah schauen mich entschuldigend an. 


Um ins Zentrum zu kommen nimmt man den Microbus. Von diesen Gefährten rasen hier hunderte durch die Stadt mit für mich nicht nachvollziehbaren Linien. Die Fahrer sprechen in der Regel kein Englisch, einen Fahrplan gibt es nicht. 


Wir fahren bei Nacht Boot auf dem Nil, eine kalte aber schöne Angelegenheit. Tagsüber arbeiten die Beiden, wir sind also immer Nachts unterwegs. Sie bringen mir Backgammon bei, dass hier in jedem Cafe eifrig gespielt wird. Wenn bei uns jemand Schach im Cafe spielt, ist das schon speziell.


Ich versuche sie zum Essen einzuladen, will die Bootfahrt bezahlen, keine Chance. Meine kläglichen Versuche werden fast wie eine Beleidigung wahrgenommen. Soviel zur Gastfreundschaft, die auch in Ägypten sehr verwurzelt scheint.


Couchsurfing 2


Leider holt mich niemand von der Metro ab. Ohne ägyptische SIM Karte und ohne Internet gestaltet sich dann die Suche nach dem Haus bisschen schwierig. Ahmed hilft mir. Als wir endlich da sind, meint er, ich kann mich jederzeit melden falls ich Hilfe brauche. Ich besorge mir erstmal eine ägyptische Nummer. 


Mit Crest hab ich zu Anfangs Schwierigkeiten. Mit seinem Hund auch. Er sagt mir an einem Abend drei mal, dass ich traurig aussehe und mal lachen soll. Das wirkt sich nicht so gut auf meine Psyche aus. 


Neuer Tag, neues Glück. Ich kann mich langsam ganz gut mit ihm arrangieren. Old Cairo steht auf unserem Plan. Hier stehe ich zum ersten mal in einer Moschee. Die Stimmung ist angenehm, Mädchen sitzen auf dem Boden und machen Hausaufgaben. Dass ich mit meiner Kamera ein Foto mache, stört niemand. Dieser Ort erstaunt mich.


Der Tag heute ist genau so wie ich mir einen in Kairo gewünscht habe. So normal: Ausschlafen, zum Bäcker gehen, im Wohnzimmer lümmeln und Musik hören, Mails checken, im Restaurant gezeigt bekommen wie man den Pieteig kunstvoll durch die Luft wirbelt und mit Crest einen Bananenkuchen ohne Rezept backen. Den Blog schreiben.

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FOTOGRAFIE  ALS  LEIDENSCHAFT

"FOTOGRAFIE   KANN  EINMAL  EIN  LAUTER SCHREI  SEIN  UND  DANN  WIEDER  EINE UNGLAUBLICHE  RUHE  AUSSTRAHLEN !"  VIOLA

 

 HÄTTE  ICH  NICHT  BESSER  SAGEN  KÖNNEN...

 

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