Die Landschaft zieht am Fenster vorbei. Reisen kann so meditativ sein. Ich muss an den Marokkaner denken, der mich in Frankreich ein Stück mitgenommen hat. Er hat verstanden das ich die Landschaft brauche, die am Fenster vorbeizieht. Das ich Zeit brauche.
Jetzt bin ich in Marrakesch. Alles ist inzwischen exotisch geworden, die Menschen waren es von Anfang an, jetzt ist auch die Landschaft anders wie alles was ich jemals zuvor gesehen habe. Situationen, Landschaften und Häuser kann man beschreiben, aber bei Gerüchen und Geräuschen muss ich passen. So aufregend, etwas zu riechen, das man so noch nie unter die Nase bekommen hat.
Es macht gute Laune und es ist anstrengend. Hier ist man so fremd. Man ist automatisch die Schublade reicher Europäer, auch als Backpacker. Es ist traurig das Geld so im Vordergrund steht, es gibt vielen Begegnungen einen bitteren Beigeschmack. Im Hostel ist die Stimmung eine ganz andere. Hier sind viele Backpacker, es werden Pläne geschmiedet und das Interesse untereinander ist groß. Eine Atmosphäre wie in einem Abenteuercamp.
Kommentar schreiben
Lynn (Samstag, 05 Dezember 2015 20:27)
Ich glaube das Bild des reichen Europäers wird dich nicht mehr verlassen, bis du wieder zuhause bist.
Die zwei Bilder finde ich übrigens ziemlich eindrucksvoll :)
x
Kirsten (Samstag, 05 Dezember 2015 20:47)
Kann ich voll bestätigen, was Lynn schreibt. Ich persönlich habe in Marroko jeden Tag einem Bettler etwas Geld gegeben. Aber es war wichtig, dass ich mich daran gewöhnt habe, nicht jedem Bettler, den ich sehe, was zu geben. Das geht nicht! Das unangenehme Gefühl, als reicher Westler angesehen zu werden, hat mich immer wieder zum Nachdenken gebracht. Es stimmt einfach, dass ich ein reicher Westler bin! Aber kein Stress. Ich muss nicht alle existierende soziale Ungerechtigkeit dieser Welt auf mich laden.
Lynn (Sonntag, 06 Dezember 2015 15:34)
https://www.youtube.com/watch?v=p9M0FWAi51U